Hannover. Die Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge seit Anfang 2014 den Verlust von 39 Waffen, 39 Waffenteilen und 19.445 Schuss Munition verbucht. Das geht aus einer als Verschlusssache (VS - Nur für den Dienstgebrauch) eingestuften Auflistung des Bundesverteidigungsministeriums hervor, aus dem die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Freitag zitieren.
Dem Bericht zufolge tauchten bislang neben zwei Waffen nur ein Waffenteil und 3474 Schuss Munition wieder auf. Bei den nach wie vor verschwundenen Waffen und Waffenteilen handele es sich unter anderem um sechs Maschinengewehre vom Typ MG3, elf Gewehre vom Typ G3, vier Gewehre vom Typ G36, sechs Signalpistolen sowie zwei Pistolen vom Typ P8. Zudem fehlten 30 Waffenrohre für Maschinengewehre vom Typ MG3.
Die LINKEN-Politikerin Martina Renner nannte die Verluste »beängstigend«. Sie zeigte sich besorgt darüber, dass im Zuge von Ermittlungen kaum etwas wieder aufgefunden worden sei. Renner sprach von einer »dürftigen Bilanz« und kritisierte, dass an der Auflistung nicht erkennbar sei, ob sich unter der verschwundenen Munition auch diejenige befinde, die im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehroffizier Franco A. gefunden worden sei.
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sprach unterdessen von 35 verloren gegangenen Waffen. Sie versuchte gleichzeitig, den Verlust runterzuspielen. Angesichts von mehr als 300.000 Handwaffen der Bundeswehr liege diese Zahl im »Promille-Bereich«. Dennoch sei jede verlorene Waffe »eine zu viel«. Die Ministeriumssprecherin bestätigte, dass zwei Waffen wiedergefunden wurden. Sie hob zugleich hervor, in den vergangenen drei Jahren seien die Verlustzahlen »deutlich rückläufig« gewesen. Im laufenden Jahr seien bisher eine Signalpistole und zwei Waffenteile verschwunden, so die Sprecherin. Agenturen/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1126404.martina-renner-bundeswehr-verliert-mindestens-waffen.html