Beim Arbeitslosengeld-Bezug werden häufiger sogenannte Sperrzeiten verhängt. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Hatten die Arbeitsagenturen 2014 noch insgesamt knapp 720 000 Sperrzeiten verhängt, seien es 2018 bereits fast 800 000 gewesen. Auch 2019 sei die durchschnittliche Monatszahl der Sperrzeiten bis Oktober leicht gestiegen. Aktuellere Daten lägen noch nicht vor.
Die meisten Sperrzeiten wurden verhängt, weil sich Betroffene zu spät arbeitslos meldeten. Ihre Zahl sei 2018 gegenüber 2014 um elf Prozent auf knapp 295 000 gestiegen. Die höchsten Steigerungsraten habe die BA bei Sperrfristen verzeichnet, weil berufliche Eingliederungsmaßnahmen ab- gelehnt wurden. Die Zahl dieser Sperrzeiten habe 2018 bei gut 19 000 und damit um 120 Prozent höher gelegen als 2014.
Die Zahl der ohne Sachgrund befristeten Arbeitsverträge hat sich zwischen 2001 und 2018 auf 1,8 Millionen verdreifacht. Der Anteil dieser Jobs an allen Arbeitsverhältnissen stieg im selben Zeitraum von 1,7 auf 4,8 Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Insgesamt waren 2018 laut der Auswertung 3,2 Millionen Jobs in Deutschland befristet, doppelt so viele wie 2001. Berlin und Bremen verzeichneten den höchsten Anteil der sachgrundlos Befristeten mit sechs Prozent.
In der Hauptstadt arbeiteten ein Drittel der befristet Angestellten in den darstellenden Berufen, etwa als Schauspieler. Die wenigsten sachgrundlos befristeten Arbeitsverträge verzeichnete demnach Sachsen mit 3,3 Prozent. Agenturen/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1135988.zahlen-fakten.html