Sachsen möchte die Angebote der Berufsausbildung bündeln und dabei auch den ländlichen Raum stärken. Das sieht ein Entwurf aus dem Kultusministerium vor. »Wir müssen schauen, an welchen Standorten wir welche Ausbildung dauerhaft und in guter Qualität etablieren können. Es geht um Planungssicherheit für alle Beteiligten«, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) in Dresden. Es gebe eine sich rasant verändernde Arbeitswelt. Neue Berufe kämen dazu, andere würden weniger nachgefragt. Trotzdem müsse man eine flächendeckende Versorgung mit beruflicher Bildung garantieren.
Grundsätzlich ist Piwarz dafür, die Zahl der Ausbildungsberufe zu reduzieren. Laut Statistik gab es 2019 in Deutschland knapp 330 Lehrberufe. »Wie sollen sich junge Leute da zurechtfinden«, fragte der Minister. Zugleich gebe es eine große Dynamik: »Berufe, die vor zehn Jahren noch absolut hip waren, werden kaum noch nachgefragt, zum Beispiel Mediengestalter. Das ist alles sehr schnelllebig.«
Laut einer Umfrage ist jeder dritte Beschäftigte in der Corona-Krise ins Homeoffice gewechselt. 35 Prozent gaben in der ersten Aprilhälfte an, teilweise oder vollständig von zu Hause aus zu arbeiten, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels ermittelte.
Vor der Corona-Krise haben nur 12 Prozent gelegentlich oder immer den heimischen Schreibtisch genutzt, hatte das Institut Mitte Mai mitgeteilt. Vor allem Beschäftigte mit höheren Einkommen und höherer Bildung konnten demnach ins Homeoffice wechseln.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg geht davon aus, dass die Corona-Krise einen langfristigen Wandel hin zur Arbeit außerhalb des Büros angestoßen hat. Er rechne damit, dass in zehn Jahren rund jeder zweite Beschäftigte des Online-Netzwerks so arbeiten werde, sagte Zuckerberg in einem Interview des Technologieblogs »The Verge«.
Auch Forscher erwarten, dass sich die Arbeitswelt durch die Krise grundlegend verändern könnte - nicht nur in Sachen Homeoffice.
Der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, Dieter Spath, sagte Ende April: »Viele haben nun Vorbehalte gegenüber Videokonferenzen und anderen Möglichkeiten der Kommunikation abgebaut. Viele werden sich überlegen, welche Reisen wirklich nötig sind, ob wir also nicht auch nach der Krise die Dienstreisen reduzieren auf die Termine, bei denen das Onlinemeeting keine Alternative ist.« Das spare Zeit und Geld - und sei nachweisbar ökologisch sinnvoll. Agenturen/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1138779.zahlen-fakten.html