Die Vergütungsberatung Compensation Partner hat anhand von 220 489 Datensätzen die Anzahl der Urlaubstage nach diesen Faktoren in Deutschland untersucht. Demnach dürfen sich vor allem Arbeitnehmer aus Bayern über viele freie Tage freuen.
Laut der Auswertung verfügen Fachkräfte über 28,2 und Führungskräfte über 29,5 Urlaubstage im Jahr. Hervorzuheben ist außerdem die Differenz der Urlaubstage bei Frauen und Männern: Während Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt 27,3 Urlaubstage zustehen, haben Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich Anspruch auf 29 Urlaubstage.
Zusätzlich steht den Beschäftigten neben den Urlaubstagen auch an gesetzlichen Feiertagen freie Zeit zu. Diese unterscheiden sich unter den Bundesländern. Im Vergleich führt Bayern die Liste mit insgesamt 41,3 freien Tagen (28,3 Urlaubstage und 13 gesetzliche Feiertage) an. Es folgen Baden-Württemberg mit 40,8 und Saarland mit 40,2 Tagen. Auf dem letzten Platz liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 37,5 Tagen. Im Vergleich liegen die westlichen mit 28,2 Urlaubstagen vor den ostdeutschen Bundesländern (27,6).
Weitere Unterschiede finden die Analysten auch im Branchenvergleich vor. Mit 30,7 Urlaubstagen profitieren Angestellte in der Investitionsgüterbranche am stärksten. Beschäftigten in Hotels und Gaststätten stehen fast fünf Urlaubstage weniger zu (26,2). Ähnlich niedrig ist das Niveau lediglich in der Call-Center-Branche mit 26,3 Urlaubstagen.
Auch unter Berufsgruppen liegen Differenzen vor: Ein Call-Center-Agent erhält beispielsweise 26,7 Urlaubstage. Bankkaufleute hingegen bekommen fast drei Tage mehr Urlaub (29,3) zugesprochen.
In kleineren Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern erhalten die Beschäftigten 27,9 Urlaubstage. In großen Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten sind es fast zwei Urlaubstage mehr (29,5). »Große Unternehmen sind oft tariflich organisiert, so dass die Anzahl der Urlaubstage hier höher ausfällt als in kleinen und mittleren Firmen«, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Compensation Partner.
Bei der Verteilung nach Altersgruppen beträgt die Differenz zwischen den unter 25- und über 55-Jährigen rund 0,6 Tage.
»Homeoffice und Homeschooling - dazu die wochenlange Betreuung ohne Unterstützung durch Angehörige oder Kita - gerade aufgrund der vergangenen, turbulenten Wochen ist es wichtig, neue Kraft und Energie zu tanken. Arbeitgeberwerden nachhaltig von erholten Arbeitskräften profitieren und sollten gerade jetzt die eigenen Urlaubsregelungen prüfen«, so Bierbach. Compensation Partner/nd
Zur Methodik: Die Hamburger Vergütungsanalysten von Compensation Partner haben anhand von 220 489 Datensätzen die Anzahl der Urlaubstage für Beschäftigte in Deutschland untersucht. Hierfür wurden Faktoren wie Region, Alter, Geschlecht, Unternehmensgröße, Branche, Position und Beruf berücksichtigt.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1140304.wer-hat-die-meisten-urlaubstage-in-deutschland.html