Port Louis. Der vor Mauritius havarierte Frachter »Wakashio« ist offenbar auseinandergebrochen. Darüber berichtete am Samstag das Nachrichtenportal »lemauricien«. Nach Angaben der Regierung löste sich am Samstagnachmittag (Ortszeit) ein »beträchtliches Teil« vom Rumpf. »Um 16.30 Uhr konnte man sehen, wie sich am vorderen Teil des Schiffes ein großes Stück gelöst hat.« Der vordere Teil werde nun sehr langsam abgeschleppt, sagte Alain Donat vom Schifffahrts-Ministerium laut der Internetseite. Auch der unabhängige Umweltberater Sunil Korwarkasing bestätigte der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf Drohnenbilder, dass das Schiff in zwei Teile zerbrochen ist.
Der 300 Meter lange japanische Frachter war vor rund drei Wochen mit rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord vor der Südostküste von Mauritius auf Grund gelaufen. Tagelang wurde er von den Wellen des tosenden Meers gepeitscht - bis einer seiner Tanks riss. Mehr als 1000 Tonnen Treibstoff flossen in die Lagune vor Pointe d'Esny[1] und bedrohten zwei Naturschutzgebiete.
In einem Rennen gegen die Zeit versuchten Helfer, die verbliebenen Tonnen Öl aus dem Schiff abzupumpen. Tausende Freiwillige halfen, die weißen Strände von dem Ölschlick zu reinigen. Die Regierung nannte die Ölkatastrophe das schlimmste ökologische Desaster, das Mauritius je erlebt hat. Am Donnerstag hatte der Eigner, Nagashiki Shipping, gemeldet, dass fast die gesamten verbliebenen 3000 Tonnen Öl von Bord des Schiffes gebracht worden[2] seien. Allerdings war am Samstag unklar, wie viel Öl noch in den Tanks ist.
Unstimmigkeiten zwischen den Huthi-Rebellen und UN-Vertretern im Jemen verhindern die Inspektion und Reparatur eines mit 1,1 Millionen Barrel Rohöl beladenen Tankers, der seit fünf Jahren vor dem jemenitischen Hafen Hodeida liegt. Der Zustand des Schiffes verschlechtere sich, weshalb das Risiko einer Ölpest, einer Explosion oder eines Feuers bestehe, warnte die UNO am Freitag.
Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres verwies auf die »tragische Explosion vom 4. August in Beirut und die alarmierende Ölpest vor der Insel Mauritius«. Beide Ereignisse verlangten »die Wachsamkeit der ganzen Welt«.
Das 45 Jahre alte Schiff »Safer« ankert seit dem Jahr 2015 vor dem Hafen Hodeida, rund 60 Kilometer von bewohnten Gebieten in dem Bürgerkriegsland entfernt. Der Hafen wird von den Huthi-Rebellen kontrolliert, die zwar Mitte Juli grünes Licht für eine Inspektion durch UN-Experten gaben. Diese warten jedoch noch immer auf eine schriftliche Genehmigung, um das Schiff untersuchen zu können.
Der UN-Sicherheitsrat hatte im Juli vor einer »Katastrophe« gewarnt. Als schwimmendes Öllager genutzt, wurde das Schiff seit 2015 nicht gewartet, weshalb sich sein Zustand zunehmend verschlechtert. Ein Zwischenfall auf dem Schiff könnte die Nachbarländer betreffen, vor allem Dschibuti, Eritrea und Saudi-Arabien, und die Handelsschifffahrt im Roten Meer beeinträchtigen. Agenturen/nd