Die Gegner der Lokführergewerkschaft GDL sind mit ihren Vorwürfen bekanntlich sehr kreativ. Das Scheinargument, dass der Streik in Coronazeiten unverantwortlich sei, bedarf eigentlich keiner weiteren Kommentierung - fragt man sich doch bei so manchen, der es erhebt, ob es ihm nicht die Monate zuvor ziemlich egal war, dass sich die arbeitende Bevölkerung trotz der Pandemie in volle Züge quetschen musste.
Nun legte ein Sprecher der Deutschen Bahn nach und behauptete, dass der Streik[1] dem Klima schade, weil die Menschen auf weniger nachhaltige Verkehrsmittel ausweichen müssten. Das kann man als Bahn-Sprecher gerne machen. Dann muss man sich aber auch die Frage gefallen lassen, warum die Bahn in den vergangenen Jahrzehnten ihr Schienennetz immer mehr ausgedünnt hatte, warum Pünktlichkeit bei ihr ein Fremdwort ist und warum man bei einer Zugfahrt mit ihr regelmäßig auch noch die eine oder andere zusätzliche Strapaze hinnehmen muss. Das sind nämlich alles Argumente, die einem das Bahnfahren 365 Tage im Jahr vergraulen und rein gar nichts mit dem Streik zu tun haben.
Insofern ist der Hinweis auf den Klimaschutz einfach nur ein billiger Versuch, mit vermeintlich grünen Argumenten Union Busting zu betreiben[2].
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1155540.gdl-streik-gruenes-union-busting.html