Berlin. Die Berliner Linken-Politikerin Petra Pau fordert ihre Partei auf, Schlussfolgerungen aus der Bundestagswahl zu ziehen. »Wir werden darüber nicht nur zu reden haben[1], sondern auch Konsequenzen ziehen müssen«, sagte sie am Dienstagmorgen im rbb-Inforadio. »Wir haben sicherlich im Wahlkampf Fehler gemacht.« Das allein erkläre aber nicht die harsche Niederlage[2], der sinkende Zuspruch habe sich länger abgezeichnet.
Bei der Bundestagswahl war die Linke laut vorläufigem Ergebnis von 9,2 Prozent auf 4,9 Prozent abgerutscht. Da die Partei aber drei ihrer zuletzt fünf Direktmandate verteidigte, kann sie trotzdem im Bundestag bleiben. Pau hatte ihr Direktmandat für Marzahn-Hellersdorf überraschend an den CDU-Kandidaten Mario Czaja verloren. Sie zieht allerdings über die Landesliste der Berliner Linken in den Bundestag ein.
Es brauche »programmatische wie strategische Neuausrichtung«[3], sagte Pau. Darüber würden sie innerhalb der Partei zu reden haben und auch heute, wenn die Fraktion das erste Mal zusammentrete.
Auf die Nachfrage, ob das mit dem gleichen Führungspersonal geschehen solle, sagte sie: »Ich rede nicht im Radio über unsere Führungskräfte. Sondern wir reden miteinander, wie wir uns aufstellen.« dpa/nd
Die Linke braucht mehr als einen Neustart
Wahltaktische Schwächen sind die Folge tiefergehender Probleme und anhaltender strategischer Schwächen[4]