Jetzt ist es eine Bertelsmann-Studie, die für Aufregung sorgt. In der wurde berechnet, wie viel Personal in Schulen nötig ist, um eine Ganztagsbetreuung zu gewährleisten, für die es ab 2026 schrittweise einen Rechtsanspruch gibt. Rund hunderttausend Fachkräfte fehlen demnach. Überraschend ist das keineswegs. Das Problem ist bekannt. Beinahe im Wochentakt schlagen Verbände, Schulen und Gewerkschaften Alarm, weil in vielen Einrichtungen Pädagoginnen und Pädagogen fehlen. Eine Fachkräfteoffensive ist nötig, Ausbildungskapazitäten müssen geschaffen und Anreize für einen Berufseinstieg gesetzt werden. Sonst wird der Einstieg in die flächendeckende Ganztagsbetreuung vermurxt.
Die Gefahr ist groß, dass es soweit kommt. In Berlin hat eine Grundschule wegen Lehrkräftemangels bereits eine Verkürzung des Unterrichts beschlossen. Weil derzeit viele Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen werden, müssen wohl Container aufgestellt und zusätzliche Räumlichkeiten angemietet werden. Die Mängelverwaltung spitzt sich also gerade weiter zu. Es scheint, als müssten wir uns daran gewöhnen. Was für ein Armutszeugnis.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1165080.lehrkraeftemangel-absehbares-fiasko.html