Angesichts steigender Lebenshaltungskosten ist es absolut nachvollziehbar, wenn Beschäftigte in Tarifverhandlungen wenigstens einen Inflationsausgleich fordern. Alles andere hieße, Reallohnverluste hinzunehmen. Insofern ist es nicht übertrieben, dass die Beschäftigten des ZDF am Dienstag in den Warnstreik traten, wodurch die morgendlichen Livesendungen entfielen. Zu weit liegen Arbeitgeberseite und Gewerkschaften auseinander. Ein Tarifkonflikt, der aktuell auch bei anderen Sendeanstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgetragen wird.
Die Auseinandersetzung gewinnt an Schärfe, weil sie in eine Zeit fällt, in der ARD, ZDF und Co. unter enormem Druck stehen, die Rufe nach Kürzungen beim ÖRR längst nicht mehr nur aus der extremen Rechten ertönen, sondern ähnlich schrill auch in der CDU[1] und bei der Regierungspartei FDP. Eine Rundfunkbeitragserhöhung – der alle Bundesländer zustimmen müssten – ist die nächsten Jahre undenkbar.
Also müsste jeder Euro, der nun in eine Tariferhöhung fließt, irgendwo eingespart werden[2], woran sich direkt die Debatte anschließt, was für einen ÖRR wir alle wollen[3]. Hoffentlich keinen, der seine Beschäftigten mies behandelt.