Das aktuelle Integrationsbarometer [1]zeigt vor allem eins: Ein Problem für das Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte ist vor allem die Diskriminierung ersterer. Das straft all die populistischen Schmährufe jener Lügen, die Zuwanderung selbst als Problem bezeichnen. Eine Politik, die vor allem darauf setzt, die Einreise von Menschen auf der Flucht zu verhindern, ist fehlgeleitet. Zuletzt sind innerhalb eines Jahres fast eine Million Menschen aus der Ukraine[2] nach Deutschland geflohen. Den Alltag der Menschen in Deutschland hat das der Umfrage zufolge nicht beeinflusst.
Der Handlungsbedarf besteht also gar nicht darin, Einwanderung zu verhindern[3] – beschönigend gerne »Regulierung« genannt. Sondern darin, Rassismus abzubauen. Menschen mit Migrationsgeschichte sind in der Demokratie weniger repräsentiert und werden im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert. Der Umgang mit den ukrainischen Geflüchteten hat gezeigt, wie es gehen sollte: unbürokratische Einreise und Perspektiven. Auf diese Weise kann die Verwaltung Geld sparen – und für den Abbau rassistischer Strukturen einsetzen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169355.migrationspolitik-antirassismus-statt-abschottung.html