»Japan. G7 … Sicherheit und verstärkte Zusammenarbeit für unseren Sieg. Der Frieden wird heute näher rücken«, twitterte der ukrainische Präsident nach seiner Ankunft in Hiroshima. Selenskyj sammelte viele Aufmunterungen ein – und bekam das gewünschte Okay für die Lieferung von F-16-Kampfjets[1]. Die Zusage mag – gerade nach dem mutmaßlichen Fall von Bachmut – als Beleg für die weltweite Unterstützung seines Landes propagandistisch wichtig sein. Eine zentrale Frage waren sie auf dem G7-Gipfel[2] nicht. Die Großen Sieben besprachen, wie der deutsche Kanzler summierte, »unsere gemeinsame Perspektive für die weitere Entwicklung der Welt«. Die getroffenen Entscheidungen seien ein »klares Bekenntnis zu einer besseren Welt«. Man habe die Chance, sie friedlich und kooperativ zu gestalten. Man habe die Chance, »eine friedliche Welt zu schaffen, die auf Kooperation setzt«, so Scholz. Deshalb sei es wichtig, »dass wir ein Gespräch mit den Demokratien in Asien, Afrika und Amerika hinkriegen«. Und: Man müsse auf Augenhöhe mit den anderen wichtigen Ländern dieser künftigen Welt sprechen.
Beifall! Obgleich man sich fragen muss: War Olaf Scholz wirklich auf derselben Veranstaltung wie andere Nato-Verbündete? Die G7-Gespräche wurden keineswegs nur von Russland und China[3] als Verschärfung bisheriger Attacken wahrgenommen. Auch viele der zum Gipfel geladenen Schwellenländer haben nicht grundlos auf Distanz zu den USA und ihren Verbündeten geachtet. Was vom Hiroshima-Gipfel bleibt? Ganz sicher größte Zweifel an dem von Scholz skizzierten globalen Fortschritt. Denn beim G7-Gipfel überlagerte einmal mehr und wahrlich nicht nur in der Ukraine-Frage der Glaube an Macht und Gewalt jegliche Hoffnung auf Diplomatie und Vernunft.