Wenn die Nachrichten vom Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld einmal nicht ganz so schlecht ausfallen, dann ist das schon eine gute Nachricht. In diesem Licht betrachtet enthält der aktuelle Geschäftsbericht der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) tatsächlich positive Ansätze.
Ein Gewinn im operativen Geschäft ist immerhin zu verzeichnen, auch wenn der Flughafen insgesamt weiter satte Verluste einfährt. Eine gelungene Reduzierung der Schuldenlast ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber allzu schnell kann es auch wieder in die andere Richtung gehen. Wer weiß schon, was noch auf die Welt und den Flughafen zukommt? Mit der Corona-Pandemie und dem Einbrechen der Passagierzahlen hatte ja vorher auch niemand gerechnet. Insofern ist es ehrlich, wenn Airportchefin Aletta von Massenbach gesteht: »Wenn irgendwelche ganz anderen Dinge noch passieren, dann weiß ich nicht, wie es wird.« Sie kann nicht garantieren, dass ihr Unternehmen nicht doch noch einmal beim Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg anklopft und weiteres Steuergeld haben will, um nicht pleite zu gehen[1].
Zwar ist absehbar, dass die Menschen nach dem Ende der Pandemie nicht so vernünftig geworden sind, angesichts der Klimakrise auf Flugreisen weitgehend zu verzichten. Die Zukunft des Fliegens ist dennoch ungewiss – und damit die wirtschaftliche Basis, auf der ein Flughafen steht.
Dass die Brandenburger FDP meint, eine Privatisierung der Flughafengesellschaft könnte die Probleme lösen, überrascht nicht sonderlich. Privatisierung ist die Standardantwort der FDP auf fast alle Fragen – aber eben auch keine überzeugende Lösung.