Es ist nicht anzunehmen, dass über 11 000 Wuppertaler*innen[1] zu glühenden Anhänger*innen linksradikaler Politik geworden sind und deshalb für den Erhalt des Autonomen Zentrums unterschrieben haben. Der eine oder andere dürfte auch aus stumpfen Rassismus das Bürgerbegehren unterstützt haben, schließlich könnte es einen Moscheebau[2] verhindern. Können die Autonomen etwas dafür? Nein, sie haben stets betont, dass es um die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) geht und die reaktionäre Ideologie und Praxis, die sie vertritt. Für deutsche Linke ist das ein wichtiger Schritt, viele türkisch- und kurdischstämmige Genoss*innen begrüßen das Engagement[3]. Sie kritisieren das Treiben in manchen deutschen Moscheen seit Jahren und blieben dabei oft ungehört. Linke Deutsche hatten zu viel Angst vor Applaus von der falschen Seite.
In Deutschland wurden lange reaktionäre Islamverbände unterstützt, weil das Thema Integration als Religionsthema missverstanden wurde. Vielen Verantwortlichen war es nur wichtig, dass Muslim*innen irgendeine Vertretung bekommen, dabei hätten sie demokratischere Vereinigungen stärken sollen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173961.wuppertal-autonome-vs-ditib.html