nd-aktuell.de / 08.08.2023 / Kommentare / Seite 1

Klimakrise: Der ignorierte Notstand

Ulrike Wagener über Klimaverfehlungen der Bundesregierung

Ulrike Wagener

Das kühle Wetter bedeutet keine Entwarnung: Der vergangene Juli war der weltweit mit Abstand heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die aktuellen Überschwemmungen durch Starkregen in vielen Teilen Europas sind eine direkte Folge[1] der globalen Erwärmung: Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen. Der rasant fortschreitende menschengemachte Klimawandel sorgt für Extremwetterlagen[2] überall auf der Welt.

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Das Deprimierende ist: Diese Entwicklung ist seit Jahrzehnten bekannt, ebenso mögliche Lösungen. Trotzdem weigern sich Politiker*innen weltweit, angemessen auf den Notstand zu reagieren. Die Bundesregierung hat das Klimaschutzgesetz[3] im Juni sogar abgeschwächt. Indem nun die Klimaziele aller Ressorts zusammengerechnet betrachtet werden, umgeht sie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und erlaubt etwa Verkehrsminister Volker Wissing (FDP)[4], weiterhin kalkuliert seine Klimaziele zu verfehlen. Es ist eine klare Botschaft insbesondere an die jungen Menschen in diesem Land: Wir spucken auf eure Freiheitsrechte. Das ist eine Bankrotterklärung für die rot-grün-gelbe Koalition – und zeigt, wie wichtig der Klimaprotest[5] bleibt.

Links:

  1. https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/wetter-meteorologie-hitze-starkregen-extremwetter-klimawandel-100.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174889.klimakrise-infokanal-der-apokalypse.html?sstr=extremwetter
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174814.fridays-for-future-rechtsbruch-beim-klimaschutz.html?sstr=klimaschutzgesetz
  4. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175143.bahnverkehr-deutschlandtakt-in-weiter-ferne.html?sstr=wissing
  5. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175271.klimagerechtigkeitsbewegung-klimacamp-in-hannover-veraenderung-beginnt-im-kleinen.html?sstr=louisa|braun