• Politik
  • Irans brutale Sittenpolizei

Stumpfe Schergen

Peter Steiniger zum Tod von Armita Garawand in Teheran

Der Fall ruft Erinnerungen an den der Kurdin Jina Mahsa Amini wach, die vor einem Jahr aus einem ähnlichen Grund eine Begegnung mit Irans Sittenpolizei mit dem Leben bezahlte. Die erst 16-jährige Armita Garawand, die den Kopftuchzwang ignorierte, traf es in der Teheraner U-Bahn. Nach Zeugenaussagen wurde sie nach dem Betreten eines Wagons von solchen sogenannten Sittenwächtern geschubst und brutal geschlagen. Nachdem Garawand tagelang in einem Krankenhaus im Koma lag, ist sie nun für tot erklärt worden. Behauptungen iranischer Behörden, die Jugendliche sei wegen niedrigen Blutdrucks gestürzt und habe sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen, sind unglaubwürdig.

Doch sie spiegeln auch die Furcht des von den Mullahs beaufsichtigten Regimes vor einem erneuten Massenaufruhr in der Bevölkerung gegen die Repressionsorgane und gegen reaktionäre Vorschriften wider. Die treffen alle, doch Irans Frauen werden von den Moralhütern der Fundamentalisten doppelt unterdrückt. Allein aufgrund ihres Geschlechts werden ihnen noch weit mehr Rechte und Freiheiten vorenthalten. Armita Garawand ist ein Opfer des langen Kampfes um Emanzipation.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.