Alarmsignale zu häufiger auftretenden Resistenzen gegen Antibiotika kommen aus der ganzen Welt. Auch hierzulande ist man, trotz leichter Besserung, bei dem rationalen Einsatz von Antibiotika noch nicht wirklich auf der sicheren Seite[1]. Im größeren Rahmen betrachtet ist bei dem Thema ein massives Nord-Süd- sowie ein West-Ost-Gefälle unübersehbar. Schon in Italien, der Türkei oder in Russland sind bestimmte Resistenzen gegen einzelne Wirkstoffe bis zu 50 Mal höher als in Deutschland. Durch Reisen und Zuwanderung gelangen die Erreger auch zu uns.
Jetzt wurden in einem Gemeinschaftsprojekt Umweltwirkungen der Antibiotika-Produktion[2] erfasst, in Indien und an südeuropäischen Standorten. Die Ergebnisse sind erschreckend, weil ein hoher Eintrag dieser Medikamente in Gewässer auch Menschen erreicht und so Resistenzen fördert. Die Untersuchung zeigt ein weiteres Feld, auf dem sich die Eindämmung von Resistenzen bewirken ließe. Auch wenn es hier keine schnellen, grandiosen Ergebnisse geben wird: Die Sicherung der Produktion ist ein notwendiger Schritt, um der Menschheit Antibiotika als wirksame Medikamente zu erhalten.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177700.kommentar-auslaufmodell-antibiotika.html