nd-aktuell.de / 05.05.2024 / Kommentare / Seite 1

Menschen in der Ukraine werden zur Verfügungsmasse

Daniel Säwert sorgt sich um die Menschenrechte in der Ukraine

Daniel Säwert
Durchsuchung bei Ärzten, die Männer Atteste zur Wehrdienstbefreiung ausgestellt haben. Mit der Einschränkung der Menschenrechte könnten solche Razzien öfter stattfinden.
Durchsuchung bei Ärzten, die Männer Atteste zur Wehrdienstbefreiung ausgestellt haben. Mit der Einschränkung der Menschenrechte könnten solche Razzien öfter stattfinden.

Seit über zwei Jahren bombardiert und zerstört Russland die Ukraine. Ebenso lange heißt es im Westen, das angegriffene Land müsse unterstützt werden, weil es europäische Rechte und Freiheiten verteidige. Die Wahrheit ist, dass die Menschen in der Ukraine schon lange nicht mehr nur durch Moskaus Waffen und Soldaten bedroht werden. Freie Meinungsäußerung oder gar Pazifismus sind der Regierung schon länger ein Dorn im Auge. Am bekanntesten dürfte der Fall Jurij Scheljaschenko [1]sein, einem Mitbegründer und Sprecher der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung. Weil er sich für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung einsetzt, beschuldigt ihn die Strafverfolgung, den »russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen« und hat den Juristen unter Hausarrest gestellt.

Es ist offensichtlich, dass sich Präsident Wolodymyr Selenskyj von den Menschen im Land entfremdet hat. Für die Regierung werden sie immer mehr von mündigen Bürgern zu einer entrechteten Verfügungsmasse für den verlustreichen Abwehrkampf gegen Russland, auf die keinerlei Rücksicht genommen werden muss.

Fast schon folgerichtig hat Kiew jetzt beim Europarat bekannt gegeben, einen Teil der Menschenrechte auszusetzen, solange der Krieg dauert. Für die Menschen im Land ist das ein fataler Schritt, der staatlicher Willkür die Tore öffnet. Die Ukrainer, die wütend darüber sind, dass sich der Staat nicht um gravierende Probleme wie die massive Korruption[2] kümmert, werden noch weiter ausgepresst. Für Kiew wird es auf diese Weise noch schwerer, ausgereiste Ukrainer von einer Rückkehr zu überzeugen.

Wolodymyr Selenskyj wird dennoch nicht müde, seine Zukunftsvision zu verbreiten[3]. Die liege »offensichtlich« in der Nato, sagte er am Montag in Kiew – ohne zu erwähnen, dass die aktuelle Ukraine ein entrechtetes und nicht lebenswertes Land ist.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1178394.ukraine-krieg-kriegsdienstverweigerer-niemand-muss-toeten-muessen.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179323.kriegsdienstverweigerung-ukraine-keinen-bock-aufs-verheiztwerden-an-der-front.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1181656.ukraine-krieg-und-usa-milliarden-ohne-perspektive-fuer-die-ukraine.html