nd-aktuell.de / 28.05.2024 / Politik / Seite 1

Hungerstreikender laut Kampagne in »akuter Lebensgefahr«

Klimaschutz-Gruppe »Hungern bis ihr ehrlich seid« warnt vor dramatischen Folgen

Anton Benz
Wolfgang Metzeler-Kick sitzt am neuen Standort des Hungerstreik-Camps im Invalidenpark in Berlin.
Wolfgang Metzeler-Kick sitzt am neuen Standort des Hungerstreik-Camps im Invalidenpark in Berlin.

Nach 84 Tagen Hungerstreik für mehr Klimaschutz[1] befindet sich Wolfgang Metzeler-Kick nach Angaben der Kampagne »Hungern bis ihr ehrlich seid« in akuter Lebensgefahr. Das Support-Team aus Ärzt*innen stuft die gesundheitliche Situation des 49-jährigen Ingenieurs als sehr kritisch ein und zieht sich aus der medizinischen Betreuung zurück.

Bis letzten Freitag trank Metzeler-Kick noch Fruchtsaft. Seitdem nimmt er noch Wasser, Salz und Vitamine zu sich. Ab Montag habe sich die gesundheitliche Lage zugespitzt, sagte die betreuende Ärztin Susanne Koch[2] in einer Videobotschaft. Ein weiterer Abfall des Blutzuckerspiegels könne dramatische Folgen haben, »bis hin zum Auftreten eines epileptischen Anfalls oder eines akuten Komas.«

Die insgesamt vier Hungerstreikenden fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)[3] in einer Erklärung öffentlich anzuerkennen, dass bereits jetzt Hunderte Gigatonnen zu viel CO2 in der Luft sind und die Politik sofort »radikal umsteuern« müsse. Scholz äußerte sich am Sonntag bei einem »Bürgerdialog« erstmals persönlich zu dem Hungerstreik. Er bezeichnete ihn als Fehler und sagte: »Deshalb ist mein größter Wunsch, dass die Aktion abgebrochen wird.« Die Antwort der Fragestellerin: »Sie haben es in der Hand.«

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1182228.camp-fuer-klimagerechtigkeit-klimaprotest-lage-der-hungerstreikenden-in-berlin-spitzt-sich-zu.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1182020.camp-fuer-klimagerechtigkeit-hungerstreik-fuers-klima-aktivist-in-gesundheitsgefahr.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180914.klimabewegung-hungerstreik-fuer-eine-regierungserklaerung.html
Hungerstreik statt Straßenblockaden