Malu Dreyers Rücktritt vom Amt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin war offenbar schon länger vorbereitet. Denn ihre Nachfolge ist geregelt und wirkt gut überlegt: Der derzeitige Sozial- und Arbeitsminister Alexander Schweitzer wird den Posten übernehmen. Überraschend ist die Personalie nicht, er gilt nämlich als Wunsch-Kandidat Dreyers, weil er, ähnlich wie sie, in der Partei beliebt und gut vernetzt ist. Bei der Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden hatte der 50-Jährige Landauer das beste Ergebnis eingefahren.
Auch an Erfahrung mangelt es Schweitzer nicht: Schon in jungen Jahren war der studierte Jurist politisch aktiv, etwa als stellvertretender Landesvorsitzender oder Juso-Landeschef. Seit 18 Jahren ist er Berufspolitiker – 2006 zog er erstmals in den Landtag von Rheinland-Pfalz ein. 2011 wurde Schweitzer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und von Rheinland-Pfalz. Von 2013 bis 2014 wurde nahm Malu Dreyer ihn als Arbeitsminister in ihr erstes Kabinett. Seit 2021 ist Schweitzer erneut Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz. Seine Kernthemen: Krankenhäuser auf dem Land erhalten, eine Landarztquote, um die gesundheitliche Versorgung zu sichern, und nachhaltige Mobilität.
Die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte Schweitzer auf Frachtern zwischen Karlsruhe und Rotterdam, denn sein Vater war Binnenschiffer. Inzwischen hat er selbst drei Kinder und lebt vegan.
Etwa anderthalb Jahre hat der SPDler nun Zeit, um sich vor den nächsten Landtagswahlen im Frühjahr 2026 in seinem Amt zu behaupten.