Caracas. Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro[1] ist bei der Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land nach offiziellen Angaben wiedergewählt worden. Der Amtsinhaber kam bei der Abstimmung auf 51,2 Prozent der Stimmen, wie der Nationale Wahlrat bekanntgab. Sein größter Herausforderer, Ex-Diplomat Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática, erhielt demnach 44,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 59 Prozent. Die Opposition erkannte Maduros Wahlsieg nicht an und erklärte González zum Präsidenten.
Maduro kann nun im Januar 2025 seine dritte sechsjährige Amtszeit antreten. Dabei waren die Chancen auf einen Politikwechsel in Caracas nach Einschätzung von Beobachtern so gut wie lange nicht mehr. Im Gegensatz zu den Wahlen vor sechs Jahren zeigte sich die Opposition diesmal geschlossen. Zudem waren angesichts der schlechten Wirtschaftslage auch bislang Anhänger von der sozialistischen Regierung enttäuscht.
Zum Thema: Sozialistische Kommunen in Venezuela: Zwischen den Stühlen – Die linke chavistische Basis in Venezuela hat ein gespaltenes Verhältnis zur aktuellen Regierung.[2]
Venezuela ist seit geraumer Zeit mit schweren wirtschaftlichen Problemen konfrontiert.[3] Viele Venezolaner machen Maduro dafür verantwortlich. Das Land war einst der größte Ölproduzent Südamerikas: 2008 wurden täglich 3,5 Millionen Barrel Rohöl gefördert. Durch Missmanagement, den Verfall des Ölpreises und US-Sanktionen sank die Fördermenge bis 2020 auf unter 400.000 Barrel, bis sie vergangenen Monat wieder auf etwa eine Million Barrel stieg. Das Bruttoinlandsprodukt Venezuelas schrumpfte binnen zehn Jahren um 80 Prozent und die Hyperinflation machte die Landeswährung Bolívar praktisch wertlos. Etwa jeder vierte Venezolaner ist vor der wirtschaftlichen Krise ins Ausland gegangen.
Maduro hatte das Präsidentenamt 2013 übernommen, nachdem sein bis heute vielfach verehrter Amtsvorgänger Hugo Chávez an Krebs gestorben war. Agenturen/nd