nd-aktuell.de / 04.08.2024 / Berlin / Seite 1

Berlin Charlottenburg: Frau von Polizei angeschossen

In der Nähe vom Mierendorffplatz soll eine Frau Passanten mit einem Messer bedroht haben

dpa/nd
Nachdem bei einem Polizeieinsatz Schüsse gefallen sind, wurden mehrere Bereiche in der Nähe des Mierendorffplatzes abgesperrt
Nachdem bei einem Polizeieinsatz Schüsse gefallen sind, wurden mehrere Bereiche in der Nähe des Mierendorffplatzes abgesperrt

Nach Schüssen am vergangenen Donnerstag durch Berliner Polizisten auf eine Frau mit einem Messer in Charlottenburg ermittelt eine Mordkommission weiter zu den Hintergründen. Die 61-Jährige wurde am Fuß verletzt. Ein Polizeisprecher teilte »nd« am Sonntag mit, dass sich die Frau noch immer im Krankenhaus befinde. Außerdem habe der örtlich zuständige Polizeiabschnitt beim sozialpsychiatrischen Dienst[1] eine Unterbringung der Frau beantragt. Nach bisherigen Ermittlungen seien insgesamt fünf Schüsse[2] abgegeben worden, so der Sprecher.

Von dem Vorfall gibt es mehrere auf sozialen Medien kursierende Videos, auf denen drei Schüsse dokumentiert sind. Eines zeigt, wie die Frau in der Kaiserin-Augusta-Allee läuft und ein Messer in die Höhe hält. Mehrere Polizisten fordern sie auf, das Messer fallen zu lassen. Als sie anfängt in Richtung Sömmeringstraße zu rennen, feuert einer der Polizisten, vor dem sie wegrennt, einen Schuss ab.

Ein weiteres Video zeigt, wie die 61-jährige mit einem Messer in der Hand auf der Sömmeringstraße weiter vor den Polizeikräften flüchtet, die ihr in kurzem Abstand folgen. Während zahlreiche Passant*innen auf der Straße sind, sind zwei Schüsse zu hören. Während den Schussabgaben ist die barfuß laufende Frau im Video durch ein parkendes Auto verdeckt. Nach den Schüssen versucht sie sich vor einem Geschäft mit einem Werbaufsteller zu schützen.

Nach Angaben der Polizei soll die Frau am Donnerstagnachmittag zuhause ihren 59 Jahre alten Ehemann am Kopf verletzt haben. Dann lief sie den Angaben zufolge mit einem Messer in der Hand aus der Wohnung auf die Straße. Auf ihrem Weg über die Kaiserin-Augusta-Allee bis zur Sömmeringstraße ging sie laut Polizei mehrmals bedrohlich auf alarmierte Einsatzkräfte zu. Sie schlug demnach auch eine an einer Ampel wartende Rollerfahrerin, die leicht verletzt und ärztlich behandelt wurde. 

Laut Mitteillung der Polizei soll die Frau trotz mehrfacher Aufforderung der Polizeikräfte das Messer nicht fallen gelassen haben, weshalb die Polizeibeamten mehrmals von der Schusswaffe Gebrauch machten. Sie trafen die Frau am Fuß. Ein Schuss sei in einer Scheibe eines Geschäfts eingeschlagen. Es sei dadurch niemand verletzt worden.

Wie üblich bei Fällen, in denen Polizisten schießen, hat eine Mordkommission die Ermittlungen zum konkreten Ablauf und den Hintergründen übernommen. dpa/nd

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1168304.oeffentlicher-gesundheitsdienst-angst-um-psychisch-kranke-neukoellner.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179838.innenpolitik-berlin-schusswaffe-bleibt-stecken.html