nd-aktuell.de / 28.08.2024 / Kommentare / Seite 1

Herzgesundheit missverstanden

Ulrike Henning über das Problem mit der Primärprävention

Ulrike Henning
Muss ja nicht gleich am Strand sein, aber mehr schöne Spielplätze wären schon gut.
Muss ja nicht gleich am Strand sein, aber mehr schöne Spielplätze wären schon gut.

Die Lebenserwartung in Deutschland liegt nur knapp über dem EU-Durchschnitt, auch wegen der hohen Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkankungen. Andererseits haben wir das teuerste Gesundheitssystem der EU. Und es wird noch teurer, wenn alle Ideen eines neuen Gesetzes [1]umgesetzt werden – von dem Kassenvertreter sagen, es solle komplett eingestampft werden. Weil auf mehr ärztliches Agieren gesetzt wird, obwohl die Praxen doch jetzt schon oft überlastet sind. Auch bestimmte Medikamente sollen mehr verschrieben werden.

Das Gesetz soll zur Prävention beitragen, aber die fängt woanders an: Vor Krankheitsbeginn und auch vor der Früherkennung. Gesündere Ernährung[2], mehr körperliche Aktivität, mehr Sorge für psychische Gesundheit, darum geht es. Dafür ist nicht nur, aber auch das Gesundheitsministerium zuständig. Minister Lauterbach will jedoch schon länger jeden Streit vermeiden. Selbst die zarten Pflänzchen von Prävention in Betrieben oder Kitas könnten nun für die Finanzierung von Lipidsenkern geopfert werden, leider.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1184825.herz-kreislauf-erkrankungen-frueherkennung-unnoetig-aufgeblaeht.html?sstr=Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183052.verbraucherschutz-zuckersteuer-auf-softdrinks-olle-kamellen.html?sstr=Herz-Kreislauf-Erkrankungen