nd-aktuell.de / 24.11.2024 / Berlin / Seite 1

Lichtenberg: Auf Gesine Lötzsch folgt Ines Schwerdtner

Die Linke nominiert in Berlin-Lichtenberg mit 95,6 Prozent ihre Parteichefin für die Bundestagswahl

Andreas Fritsche
Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (links) übergibt an Ines Schwerdtner.
Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (links) übergibt an Ines Schwerdtner.

Jetzt ist es amtlich: Die Linke-Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner[1] tritt bei der Bundestagswahl am 23. Februar im Wahlkreis Berlin-Lichtenberg an. Ihre Partei nominierte sie am Samstag mit 95,6 Prozent der Stimmen. Mit dabei im Nachbarschaftshaus am Ostseeviertel die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (Linke). Lötzsch hatte diesen Wahlkreis das erste Mal 2002 gewonnen und danach bei weiteren fünf Bundestagswahlen. Mittlerweile 63 Jahre alt, wollte sie aber nicht erneut kandidieren.

Bereits am 18. November hatte Lötzsch eine Rede vor dem Landesausschuss der Berliner Linken gehalten[2] und dabei erklärt: Deutschland sollte 90 Milliarden Euro jährlich statt in die Aufrüstung lieber in Kitas, Schulen, Krankenhäuser und Universitäten stecken. »Lasst uns diesen Traum gemeinsam umsetzen! Und in Lichtenberg kämpfen wir gemeinsam für Ines.«

»Mit Gesine Lötzsch hatte Lichtenberg über Jahre eine starke, unermüdliche Stimme im Parlament«, erinnert die Bezirksvorsitzende Camilla Schuler. »Nun heißt es: Mit neuer Kraft zu alter Stärke. Mit unserer Parteivorsitzenden Ines Schwerdtner haben wir eine tolle Kandidatin.«

»Nun heißt es: Mit neuer Kraft zu alter Stärke.«

Camilla Schuler Linke-Bezirksvorsitzende

Schwerdtner selbst sagt: »Ich bin motiviert und blicke mit großer Vorfreude und Zuversicht auf den Winterwahlkampf.« Das Motto »Streiten für den Osten« werde ihre Arbeit hier prägen. »Wir sehen uns morgens an den Bahnhöfen, an den Haustüren und auf der Straße«, kündigt die 35-Jährige an.

Die Linke nimmt sich vor, den Wahlkreis zu verteidigen. Das allerdings wird eine anspruchsvolle Aufgabe. Gewonnen hatte Lötzsch den Wahlkreis zuletzt bei der Bundestagswahl 2021 nach dem durch die Teilwiederholung von Februar 2024 bereinigten Ergebnis mit 25,8 Prozent der Stimmen. Die Zweitplatzierte Anja Ingenbeek kam auf 19,8 Prozent. Bei den Zweitstimmen, die für die Partei abgegeben werden, lag die SPD mit 23 zu 18,3 Prozent vor der Linken. Auch die anderen Parteien erhielten im Wahlkreis allesamt mehr Zweistimmen als ihre jeweiligen Direktkandidaten Erststimmen. Das ist ein deutlicher Fingerzeig auf die Beliebtheit von Gesine Lötzsch.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1186117.linke-ines-schwerdtner-nicht-aus-dem-nichts.html?
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1186832.wahlkampf-in-berlin-linke-will-fuenf-prozent-bei-den-neuwahlen-schaffen.html?