Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine werden wir von Militärexpertinnen, Geheimdienstlern und Verteidigungspolitikern mit widersprüchlichen Darstellungen der Gefahren versorgt, die »uns« oder »unserer Freiheit« von »Putin« drohen[1]. Jetzt ließ sich BND-Chef Kahl[2] zum Thema ein: Bis zum Ende des Jahrzehnts sei es so weit: Russland sei dann militärisch stark genug, um Nato-Staaten anzugreifen. Und wolle das wohl auch tun, so die Suggestion.
Oft sind es dieselben Leute, die uns bei anderer Gelegenheit erklären, Sanktionen gegen Russland wirkten, das Land werde in die Knie gehen. Nämlich wenn uns die Lieferung noch weiter reichender Waffen[3] an die Ukraine als richtig und unbedenklich verkauft werden soll. Dann meinen gewisse Expertinnen auch, russische Atomraketen seien nicht »die Waffe«, sondern die Erzeugung von Angst durch Drohungen mit deren Einsatz. Aha. Könnte es dann nicht sein, dass auch im Westen bei Bedarf Angstmache betrieben wird? Schließlich braucht es Begründungen für unsere Kriegstüchtigwerdung.