Als Mateo Jasik, alias »Itchyban«, Ende der Nullerjahre seine größten musikalischen Erfolge mit der Reggea-Dancehall-Gruppe Culcha Candela feierte, war an die Partei des Fortschritts (PDF) noch nicht zu denken. Nun will der deutsch-polnische Rapper und Musikproduzent für das 2020 gegründete Datei..., äh, Parteiprojekt in den Bundestag einziehen.
In Berlin-Mitte soll Jasik die PDF, die sich selbst als basisdemokratische Alternative außerhalb des Links-Rechts-Spektrums begreift, zum nächsten Erfolg nach der vergangenen Europawahl führen. Damals gelang es der Partei, ihren Gründer Lukas Sieper ins Europaparlament[1] zu entsenden.
Punkten will Jasik laut PDF-Mitteilung vor allem mit drei Themen: Familien- und Bildungspolitik, Gleichberechtigung und einer Steuerreform. Der an Neujahr 1979 in Wrocław geborene Musiker[2] habe durch seine Kindheit im kommunistischen Polen mit anschließender Flucht nach West-Berlin ein frühes Verständnis für den Schutz der Demokratie entwickelt. Den Grundstein für den Bandnamen »Culcha Candela« setzte Jasik mit einer gleichnamigen Partyreihe, die er in der Hauptstadt etablierte.
»Heute kann man nicht mehr unpolitisch sein, auch wenn man Gute-Laune-Popmusik macht wie wir«, stellte Jasik schon 2021 im Interview mit der »Gala« fest. Dass Culcha Candela, die sich in ihren bekanntesten Songs »Hamma« (2007) und »Monsta« (2009) dem Lobpreisen weiblicher Formen zu penetranten Dancehall-Beats widmen, wirklich überall für gute Laune sorgen, ist, wie ein Wahlerfolg Jasiks, allerdings fraglich.