Es heißt ja, gemeinsame Projekte schweißen Ehepartner zusammen – das gemeinsame Projekt der Netanjahus ist offenbar Korruption. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ist schon seit 2019 in einer Reihe von Fällen des Betrugs, der Untreue und der Annahme von Bestechungsgeldern angeklagt, weil er mit mächtigen Medienmogulen und reichen Partnern Gefälligkeiten ausgetauscht haben soll. Jetzt ist auch seine Frau Sara Netanjahu ins Visier der Justiz geraten.
Am Donnerstagabend hat die israelische Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara die Polizei angewiesen, eine Untersuchung gegen Frau Netanjahu einzuleiten, weil sie im Verdacht steht, politische Gegner und einen Zeugen im Korruptionsprozess des israelischen Regierungschefs eingeschüchtert zu haben. Baharav-Miara erklärte, die Ermittlungen würden sich auf die Ergebnisse eines kürzlich erschienenen Berichts des Untersuchungsprogramms »Uvda« über Sara Netanjahu konzentrieren.
»Uvda« deckte Whatsapp-Nachrichten auf, in denen Sara Netanjahu offenbar die inzwischen verstorbene Mitarbeiterin ihres Mannes, Hanni Bleiweiss, anweist, Proteste gegen politische Gegner zu organisieren und Hadas Klein, eine wichtige Zeugin in dem Prozess, einzuschüchtern. Außerdem wurde Bleiweiss dem Bericht zufolge angewiesen, Demonstrationen vor den Häusern der leitenden Staatsanwältin im Korruptionsfall, Liat Ben-Ari, und des damaligen Generalstaatsanwalts Avichai Mandelblit, der die Anklagen erhoben hatte, zu organisieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass gegen Sara Netanjahu ermittelt wird. Schon lange wurde ihr nachgesagt, öffentliche Gelder für ihre extravaganten persönlichen Vorlieben auszugeben. Im Jahr 2019 wurde sie wegen Missbrauchs staatlicher Mittel zu einer Geldstrafe verurteilt.