Die linke Medienlandschaft in Europa ist nicht groß, aber es gibt sie. Manche Zeitungen erscheinen in gedruckter Form täglich, einige wöchentlich, andere monatlich. Online sind sie alle präsent – und nehmen, ob nun als Print- oder Digitalprodukte, Einfluss auf den gesellschaftlichen Diskurs in ihren jeweiligen Ländern. Mit einer Reihe dieser Medien arbeitet »nd« bereits seit Längerem zusammen, etwa mit den französischen und italienischen Tageszeitungen L’Humanité und il manifesto oder der schweizerischen Wochenzeitung, mit der wir gemeinsam die App nd.Digital [1]entwickelt haben.
So unterschiedlich diese Medien sind, so ähnlich sind die Fragen und Probleme,
mit denen sie sich beschäftigen – und der linke Ansatz, aus dem heraus diese analysiert werden. Ob nun Wohnungskrise, Sozialabbau oder Kinderarmut, ob Kriege in Nahost oder Osteuropa, ob der Aufschwung von Rechtsextremen und Autokraten, ob Arbeitskämpfe oder Ignoranz gegenüber dem Klimawandel, ob patriarchale Strukturen oder der Zustand der Linken in Europa: Mit unserer »Europress«-Beilage[2] lassen wir einige der wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen des Jahres 2024 Revue passieren, über Beiträge aus linken und linksorientierten Medien in Europa. Dabei war uns wichtig, nicht nur die gemeinsamen Positionen abzubilden, sondern auch einen Blick auf spezifische nationale Besonderheiten und Sichten zu werfen.
Und noch etwas haben linke Zeitungen und Medien in Europa gemeinsam:
Die meisten haben, ähnlich wie »nd«, mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Auch wenn einige von ihnen von staatlicher Unterstützung profitieren. Viele planen angesichts rückläufiger Verkaufszahlen der gedruckten Ausgaben und deren hohen Produktions- und Zustellkosten eine digitale Zukunft, haben Printausgaben in der Woche eingestellt und ihre Onlineauftritte verstärkt. Einige der Medien sind wie »nd« als Genossenschaft organisiert und haben mit diesem Modell gute Erfahrungen gemacht.
Mit unserer »Europress«-Beilage wollen wir zugleich der Zusammenarbeit linker Medienprojekte einen Impuls verleihen. Gerade angesichts des Schulterschlusses rechter und konservativer Kräfte und ihrer Medien. Die Signale dazu, die wir bei der Herstellung dieser Beilage erhalten haben, stimmen uns optimistisch.
Alle Texte auf dasnd.de/europress[3]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187976.europress-die-welt-aus-linkem-blickwinkel.html