Der Journalist Norbert Suchanek sowie die brasilianische Sozialwissenschaftlerin Márcia Gomes de Oliveira erhalten den Nuclear-Free Future Award 2025 im Bereich Bildung. Dies gab die Jury Mitte der Woche bekannt. Der Preis wird von der US-Organisation Beyond Nuclear und der deutschen Sektion der Ärzteorganisation IPPNW »für Leistungen im Einsatz für eine Welt ohne Atomkraft« vergeben.
Die beiden Laureaten gründeten 2010 in Rio de Janeiro das Uranium-Film-Festival, das jährlich auch in Berlin veranstaltet wird sowie Gastauftritte hatte etwa in Indien oder auf dem Gebiet der Navajo-Nation in den USA, die unter den Folgen jahrelangen Uranabbaus leidet. Als einziges seiner Art widmet es sich allen unbequemen Themen zur Kernkraft, aber auch Fragen der nuklearen Abrüstung. Unter den Filmemachern sind so bekannte Namen wie Peter Greenaway, Michael Madsen und Shri Prakash. »Dieses kritische Filmfestival zu schaffen, war ein schier endloses Schwimmen gegen den Strom«, sagt Suchanek gegenüber »nd«. »Der Preis ist für uns eine große Ehre und eine Verpflichtung, das fortzusetzen, was wir 2010 begonnen haben: unabhängige atomare Aufklärung per Film.«
nd-Lesern ist Suchanek seit 1993 vor allem als Autor zu Themen rund um Amazonien, den Regenwald und dessen Zerstörung bekannt. Der 61-Jährige, der aus Würzburg stammt und seit Jahrzehnten in Brasilien lebt, engagierte sich in Umweltorganisationen, schrieb ein Standwerk über den »Soja-Wahn« und drehte sieben teils preisgekrönte Dokumentarfilme.
Über den jüngsten Preis freut sich Suchanek indes besonders. Dieser zeige, »wie wichtig unser Festival gerade in diesem Jahr ist, in dem sich der erste Atomtest in New Mexico und die darauffolgende atomare Vernichtung von Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal jähren«.