Der Medienkonsum von Heranwachsenden hat sich in kurzer Zeit sehr verändert. Rund ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen neigt in Deutschland zu ausufernder Nutzung von Social-Media-Diensten wie Tik-Tok und Instagram. Mediziner sprechen bei inzwischen 360 000 Kindern und Jugendlichen von suchthaftem Verhalten. Solche Befunde gab es 2019 noch nicht. Australien hat die Social-Media-Nutzung für unter-16-Jährige jüngst verboten[1], auch hierzulande wird das jetzt diskutiert.
In vielen Familien ist der Medienkonsum ein Thema. Die digitale Welt ist fest mit dem Leben der Jugendlichen verwoben.[2] So scheint der Lauf der fortschreitenden Technisierung[3] zu sein. Individuelle Regeln für einen maßvollen Umgang mit Social Media zu finden, ist aber schwierig, und kritische Eltern resignieren häufig, sie sind damit überfordert. So spricht einiges dafür, das Problem kollektiv anzugehen, damit Eltern wie Kinder entlastet werden. Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) schlägt nun eine Altersgrenze von 14 Jahren vor. Einen Versuch wäre es wert.