Nach zwei rechten Übergriffen im Berliner Nahverkehr am Wochenende ermittelt die Polizei. In der Nacht von Freitag auf Samstag sollen zwei vermummte Männer einen Mann in einer U-Bahn angegriffen haben. Das teilte die Berliner Polizei mit. Gegen 22.40 Uhr hätten die beiden Angreifer den 25-jährigen Mann in einem Waggon der U2 am Bahnhof Klosterstraße in den Bauch getreten und eine verfassungsfeindliche Geste gezeigt. Zudem hätten sie »Heil Hitler« gerufen[1], wie der »Tagesspiegel« unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet. Anschließend hätten der Angegriffene und seine Begleiterin den Waggon gewechselt.
Die Angreifer seien dann bis zum U-Bahnhof Senefelderplatz weiter mitgefahren und hätten den Mann dort verfolgt und ins Gesicht geschlagen. Dort sollen sie erneut verfassungsfeindliche Parolen gerufen und sich fremdenfeindlich geäußert haben, wie die Polizei in einer Mitteilung am Samstag bekannt gab. Erst als zwei Zeuginnen hinzugekommen seien, hätten die Angreifer von dem Mann abgelassen und die Flucht angetreten. Der 25-Jährige erlitt Verletzungen am Kopf.
Zuvor war es bereits am Freitagnachmittag zu einer weiteren Attacke gekommen. Diese habe ein 22-Jähriger bei der Polizei als gefährliche Körperverletzung angezeigt. Gegen 17.30 Uhr sei der Mann von zwei unbekannten Jugendlichen[2] am S-Bahnhof Ostkreuz in der Ringbahn S42 auf einen antirassistischen Aufkleber auf seinem Rucksack angesprochen worden.
Nachdem der Mann der Aufforderung, den Aufkleber zu entfernen, nicht nachgekommen sei, sei er von den beiden Jugendlichen zunächst bedroht worden. Dann hätten sie ihn ins Gesicht geschlagen und nach ihm getreten. Nachdem die unbekannten Angreifer am S-Bahnhof Landsberger Allee eine verfassungsfeindliche Parole und den Hitlergruß gezeigt[3] hätten, seien sie in unbekannte Richtung geflüchtet. Der 22-Jährige blieb unverletzt. In beiden Fällen hat der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.