Der Rentenschlüssel ist ein Fall für den Metallbauer. 3,5 Millionen Menschen über 65 gelten in Deutschland als armutsgefährdet, vermeldet das Statistische Bundesamt. Das sind 19,6 Prozent der älteren Bevölkerung und 300 000 Personen mehr als im Vorjahr – demnach bricht das Land eine weitere traurige Rekordmarke. Die neuen Zahlen zeigen zum wiederholten Male[1], dass die Rente vor allem eines nicht mehr ist: armutsfest.
Seit dem Scheitern der Rentenreform – obwohl das Rentenpaket II der Ampel in seiner schlussendlichen Ausgestaltung an der Misere auch nicht mehr viel geändert hätte – stellt sich die Frage nach der Finanzierung einer guten Rente umso dringlicher. Ein Blick in die Programme der großen Parteien zeigt uns aber, sie haben keine Ideen[2]. Was erst einmal wenig für die nächste Regierungsperiode hoffen lässt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat dagegen einen Vorschlag.
Die Beitragsäquivalenz müsse weichen. Sie besagt, dass Rentenleistungen proportional zu gezahlten Beiträgen stehen sollen. Tun sie aber nicht, denn die Lebenserwartung hängt, statistisch gesehen, eng mit dem Einkommen zusammen. Menschen mit höherem Einkommen leben demnach länger und profitieren mehr von den Beiträgen. Das wäre also ein Berechnungsschlüssel, an dem es zu rütteln gilt. Hinzuzufügen bleibt da noch der immer gleiche Stehsatz zur Rente: Denn ohne Zuwanderung, Verbreitung der Tariflöhne und funktionierende Daseinsvorsorge wird sich das Ding auch damit nicht im Schloss drehen.