Steffen Quasebarth gehört zu den Personen, mit denen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im vergangenen Jahr[1] für Aufsehen gesorgt hat. Für die Politik hatte Quasebarth seine Karriere als Moderator des »Thüringen Journal« im MDR beendet und war dann als Listendritter fürs BSW tatsächlich in den Landtag eingezogen. Nun hat er ein Tabu gebrochen: Im »Hör mal«-Podcast der AfD-Landtagsfraktion quatschte Quasebarth[2] fast anderthalb Stunden mit Stefan Möller, der die Thüringer AfD seit 2014 gemeinsam mit Björn Höcke führt.
Die Hörer*innen erfuhren dabei so einiges über beide Gesprächspartner, etwa dass Quasebarth am Johannesplatz in Erfurt aufgewachsen sei und Möller dort als Leistungsschwimmer einst trainierte. Quasebarth erzählt über seine Friseur-Lehre, die er gemacht habe, weil er zum Film wollte, und wie er Anfang der 1990er dann doch beim MDR gelandet sei. Die beiden Abgeordneten führten also ein eher lockeres Gespräch: Der BSW-Vertreter gibt Literaturtipps und lässt sich vom AfD-Mann über das Konzept gewaltfreier Kommunikation nach dem amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg ausfragen. Schließlich hat Quasebarth freiberuflich als Trainer für gewaltfreie Kommunikation gearbeitet.
Gegen Ende des Podcasts sagt er immerhin, dass er »einige Vorgehensweisen« der AfD für gefährlich halte. Aber selbst beim Thema Rassismus ist die Sendung nur ein lockerer Austausch über »Vorurteile«. Gegenüber der dpa erklärte Quasebarth im Anschluss, es sei ihm darum gegangen, AfD-Wähler*innen zu erreichen und um sie zu kämpfen. Dem AfD-Politiker Möller wünschte er dann aber noch »viel Glück« beim Wechsel in den Bundestag.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1189857.bsw-steffen-quasebarth-bei-der-afd-zu-gast.html