Der politische Angriff auf europäische Flüchtlingshelfer*innen, die in Libyen entrechteten Migrant*innen beistehen, macht wütend. Ob dies die EU-Kommission zur Beendigung ihrer Kooperation mit dortigen Grenztruppen bewegt, bleibt zweifelhaft. Schließlich ignoriert Brüssel seit Jahren schwerste Menschenrechtsverletzungen.
Deutsche Diplomat*innen kabelten dem Auswärtigen Amt[1] 2017 zu »KZ-ähnlichen Verhältnissen in sogenannten Privatgefängnissen«. Seither werden kontinuierlich Misshandlungen, Folter und (sogar massenhafte[2]) Morde an Geflüchteten in Libyen dokumentiert. Betroffen sind vorwiegend Schwarze Menschen, die auf dem Weg nach Europa abgefangen werden – auch mithilfe von Schusswaffen.
All das geschieht mit Unterstützung der EU. Statt weiterhin auf »Dialog« mit Tripolis[3] zu setzen, muss die Kommission diesen Kurs ändern. Und sich damit auch hinter die Vereinten Nationen stellen, deren Flüchtlingshilfswerk durch das libysche Vorgehen wohl getroffen werden soll.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190313.repression-in-libyen-dunkle-zeiten-im-eu-auftrag.html