nd-aktuell.de / 03.04.2025 / Kommentare / Seite 1

Das Kind im Brunnen

Jana Frielinghaus zu Forderungen ostdeutscher Regierungschefs

Jana Frielinghaus
Der Ostbeauftragte der amtierenden Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD, l), hier mit den Ministerpräsident*innen Mario Voigt (CDU) und Manuela Schwesig (SPD), hat ein Konzept zur Entwicklung strukturschwacher Regionen vorgelegt.
Der Ostbeauftragte der amtierenden Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD, l), hier mit den Ministerpräsident*innen Mario Voigt (CDU) und Manuela Schwesig (SPD), hat ein Konzept zur Entwicklung strukturschwacher Regionen vorgelegt.

Einer brachte das Ost-West-Thema in der Runde der Regierenden Ost[1], nicht zum ersten Mal, auf eine gesamtdeutsche Ebene: Carsten Schneider. Der Ostbeauftragte[2] der amtierenden Bundesregierung legte einen Plan für strukturschwache Regionen allgemein vor. Interessanterweise fordert er darin auch etwas, was in der DDR mal Programm war, nämlich die gezielte Ansiedlung von Industrie auch in ländlichen Gebieten. Damals wurden zugleich Kindergärten, Schulen, Kulturhäuser und vieles mehr hochgezogen.

Allerdings ist davon vieles längst verschwunden, unwiederbringlich. Es wird also für ostdeutsche Politiker selbst bei bestem Willen schwer, das sprichwörtlich in den Brunnen gefallene Kind da wieder rauszuholen. Zumal Vorschläge wie die des Ostbeauftragten auf wenig Umsetzungswillen treffen werden. »Planwirtschaft!«[3], dürfte mancher entsetzt rufen, ohne sich die restlichen Punkte des Plans anzuschauen. In Zeiten, in denen das Militärische Priorität gegenüber allem anderen hat, bleibt ohnehin wenig für den »Rest«.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190320.ostdeutschland-ost-regierungschefs-fuer-investitionssoffensive.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1185950.ostdeutschland-appendix-oestliche-bundeslaender.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187179.liberalismus-vs-sozialismus-demokratie-statt-marktlogik.html