Einen allgemein vorgeschriebenen Zeitpunkt für den Reifenwechsel [1]gibt es in Deutschland nicht. Der Gesetzgeber schreibt lediglich vor, dass die Ausrüstung »an die Wetterverhältnisse anzupassen« ist. Die allgemein verbreitete Faustregel, wonach Sommerreifen »von Ostern bis Oktober« ans Auto gehören, ist daher auch mit Vorsicht zu genießen.
Sommerreifen können dem Technischen Überwachungsverein (TÜV) zufolge aufgezogen werden, wenn die Temperaturen morgens verlässlich bei über sieben Grad Celsius liegen. Bei sehr niedrigen Plusgraden verhärtet ansonsten die Gummimischung von Sommerreifen schneller, wodurch sich die Haftung auf der Straße spürbar reduzieren kann. Es gibt aber auch Sommerreifen, die unter sieben Grad auf trockener Straße noch genügend Grip bieten.
Die Fahreigenschaften von Winter- wie Sommerreifen sind an Jahreszeiten [2]und Witterungsbedingungen angepasst.
Winterreifen bieten unter anderem bei Schnee besseren Griff. Sommerreifen punkten mit einer Reihe von Vorteilen: Der Spritverbrauch ist niedriger, die Bremswege kürzer und die Fahrstabilität ist höher. Ganzjahresreifen sind von ihren Eigenschaften her Winterreifen sehr ähnlich, im Sommer ist damit der Spritverbrauch höher. Sie sind mit dem Matsch- und Schneesymbol (M+S) versehen.
Für Reifen gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Die Haftung kann laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) – etwa bei Nässe – aber schon bei vier Millimetern deutlich abnehmen. Der Automobilklub und die Deutsche Verkehrswacht empfehlen deshalb, Sommerreifen ab spätestens drei Millimetern zu erneuern und Winterreifen bei vier Millimetern Restprofiltiefe.
Spätestens nach zehn Jahren hat ein Reifen ausgedient. Aber auch sechs Jahre alte Reifen können bei nicht fachgerechter Behandlung bereits ein Risiko darstellen. Abzulesen ist das Herstellungsdatum der Reifen in einem Oval an der Reifenseitenwand mit einer Angabe von Monat und Jahr.
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An der Kennzeichnung sind laut dem ADAC die Kraftstoffeffizienz, die Reifenhaftung bei Nässe und das Rollgeräusch abzulesen. Die Bewertung der Eigenschaften erfolgt beim für den Spritverbrauch bedeutenden Rollwiderstand und der Nasshaftung in den Klassen A bis G beziehungsweise in den Ampelfarben von grün über gelb bis rot. Das Rollgeräusch wird in Dezibel angegeben und grafisch stilisiert in Form von Schallwellen – je weniger schwarze Wellen, desto geräuschärmer ist der Reifen.
Der ADAC testete aktuell 18 Modelle für die Kompaktklasse, dabei auch die Fahrsicherheit und die Umweltbilanz. Elf Reifen wurden mit gut bewertet, vier schnitten befriedigend ab und drei Reifen waren laut dem ADAC »keine Option«. Vor allem Schwächen bei Nässe oder auf trockener Fahrbahn führten zur Abwertung. Testsieger war der Reifen »SportContact 7« des Herstellers Continental.
Auf den Reifen sollte vor der Lagerung mit Kreide gekennzeichnet werden, an welcher Position am Auto sie montiert waren. Dies erleichtert die Montage beim Wechsel. Bei der Lagerung von Reifen auf Felgen spielt es keine Rolle, ob sie liegend oder hängend aufbewahrt werden. Sie sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz gelagert werden. AFP/nd