In einem Studentenwohnheim in der bulgarischen Provinz Veliko Tarnovo ist der Dortmunder Neonazi Steven Feldmann[1] festgenommen worden. Feldmann hätte im August 2023 eine Haftstrafe unter anderem wegen mehrer Körperverletzungen antreten müssen, entzog sich jedoch dem Haftantritt und einem weiteren Strafprozess. Seit Dezember 2023 wurde mit internationalem Haftbefehl nach Feldmann gesucht, eine Öffentlichkeitsfahndung blieb aus.
Feldmann der Anfang 30 ist, war seit frühester Jugend immer wieder wegen Gewaltdelikten verurteilt worden. Bis zu seiner Flucht gehörte er zum Kern der Dortmunder Neonazi-Szene und machte sich deutschlandweit einen Namen als Gast von reichweitenstarken Youtube-Influencern[2]. Migrantische Influencer gaben Feldmann den Spitznamen »Habibi Steven«. In Dortmund scharte Feldmann zwischenzeitlich eine Gruppe um sich, der auch gewaltbereite junge Migranten[3] angehörten. Gemeinsam jagte man angebliche Pädophile, queere Personen und Linke.
Feldmann versucht sich auch selbst als Influencer, ist auf Instagram, Tiktok und Youtube aktiv. Sein letztes Video stammt vom vergangenen Freitag. In seinen Videos machte er sich immer wieder über die Behörden lustig und witzelte über mögliche Festnahmen. Nun da Feldmann festgenommen worden ist, bereiten die bulgarischen und deutschen Behörden[4] seine Überstellung nach Dortmund vor.
Antifaschist*innen weisen[5] darauf hin, dass Feldmanns Aufenthalt in Bulgarien keine Überraschung ist. Verbindungen der Dortmunder Neonazis nach Bulgarien sind lange bekannt. Immer wieder hatten sich die Gruppen wechselseitig bei Aufmärschen besucht.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190742.bulgarien-neonazi-habibi-steven-im-knast.html