Die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW)[1] offenbart eine Ungleichverteilung bei Kitaplätzen. Orte, in denen viele Wohlhabende leben, sind besser mit Kitas ausgestattet als ärmere. Tatsächlich sind Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder jene, die nicht mit der deutschen Sprache im Elternhaus aufwachsen, gerade in den frühen Kita-Jahren seltener in einer Einrichtung. Erst im Jahr vor der Einschulung holen sie auf, dann werden fast alle Kinder betreut.
Einen Handlungsbedarf scheint die kommende Bundesregierung zumindest erkannt zu haben[2]. Die sprachliche Förderung will sie in der Kita ausbauen, und das Startchancen-Programm, das bislang in Schulen vorgesehen ist und Kinder in Brennpunkten gezielt unterstützt, soll auf Kitas ausgeweitet werden. Ob die Maßnahmen reichen, ist allerdings ungewiss, denn der Betreuungsbedarf ist enorm: Im vergangenen Jahr fehlten laut IW bundesweit rund 306 000 Kitaplätze für Kleinkinder.[3] Obwohl zwei Qualitätsgesetze den Ausbau voranbringen sollten, ist die Nachfrage kaum kleiner geworden.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190911.fruehkindliche-bildung-strukturelle-benachteiligung.html