Die Zahl der Verkehrstoten in Brandenburg ist deutlich zurückgegangen. Trotzdem fordert die Linkspartei von der Landesregierung eine kritische Auswertung des Verkehrssicherheitskonzeptes. Zwischen 2004 und 2008 sank die Zahl der im Straßenverkehr umgekommenen Menschen von 280 auf 222. Erstmals konnte für das vergangene Jahr vermeldet werden, dass kein Kind tödlich verunglückte. »Das ist natürlich ein Riesenerfolg«, räumte die Landtagsabgeordnete Anita Tack (Linkspartei) ein. Dennoch habe die Regierung das selbst gestellte Ziel – die Opferzahlen jährlich um fünf Prozent zu verringern – nicht erreicht. Außerdem habe die Regierung ihr Verkehrssicherheitskonzept keiner kritischen Betrachtung unterzogen. »Es bleibt bei der Eigendarstellung des zuständigen Ministeriums mit viel Eigenlob.«
Binnen eines Jahres sank die Zahl der Verkehrstoten von 264 auf 222. »Damit sei die Fünf-Prozent-Marke im vergangenen Jahr erstmals erreicht worden, sagte Tack, die gleichzeitig Präsidentin der Landesverkehrswacht ist. Dennoch nehme das Bundesland in der Statistik weiter einen traurigen zweitletzten Platz hinter Sachsen-Anhalt ein.
Es bleibe vieles zu tun, gerade bei der Verkehrserziehung. Das Bildungsministerium stelle lediglich sieben Lehrer speziell für die Verkehrserziehung frei. Das sei eindeutig zu wenig. Zwar gebe es in den Kitas und in den Schulen engagierte ehrenamtliche Arbeit, doch müssten die Bedingungen dafür verbessert werden. Die weiten Schulwege in Brandenburg erforderten eine gediegene Fahrradausbildung der Kinder.
Kinder müssen heute regelrecht lernen, wie man Busse und Bahnen richtig benutzt, fügte Tack hinzu. Eltern, die selbst nur mit dem Auto fahren, wüssten das oft nicht mehr. Auch gebe es unter Eltern »große Verkehrschaoten«, die vor den Schulen dort mit dem Wagen halten, wo es gar nicht erlaubt ist, und ihre Kinder über die Straße sprinten lassen.
Die steigende Zahl der Senioren in Brandenburg erfordere zudem eine stärkere Hinwendung zu dieser Altersgruppe. Erneut setzte sich die Abgeordnete für die Null-Promille-Grenze und für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf der Autobahn ein.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/151185.mit-dem-bus-zu-fahren-muessen-kinder-lernen.html