Washington (dpa/ND). Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich von rund einem Achtel seiner Goldreserven trennen und 403,3 Tonnen des Edelmetalls verkaufen. Mit dem Erlös – bei derzeitigem Goldpreis etwa 13 Milliarden US-Dollar (8,8 Mrd Euro) – solle der Währungsfonds unabhängiger bei der Finanzierung seiner Aufgaben werden, teilte der IWF mit. Ein Teil des Geldes solle für Kredite an arme Länder verwendet werden. Der Verwaltungsrat der Organisation stimmte dem Verkauf am Freitag (Ortszeit) in Washington zu.
Das Gold soll allerdings zunächst nur Zentralbanken oder anderen staatlichen Institutionen angeboten werden, hieß es. Erst in einer zweiten Phase würden auch Verkäufe auf dem freien Markt ins Auge gefasst. Diese würden über mehrere Einzeltransaktionen zeitlich gestreckt. Der IWF verfügt nach eigenen Angaben über insgesamt 3200 Tonnen Gold. Laut IWF bedeutet dies zu gegenwärtigen Marktpreisen einen Wert von fast 99 Milliarden US-Dollar (67 Mrd. Euro).
Der Verkauf sei Teil eines bereits im April 2008 beschlossenen neuen Einnahmemodells, hieß es in einer Erklärung. Unerwünschte Auswirkungen auf den Goldpreis werde es durch die Veräußerungen nicht geben. Um Überraschungen am Markt zu vermeiden, habe der IWF bereits Maßnahmen getroffen. So sei die Gesamtmenge des zu verkaufenden Goldes bereits seit geraumer Zeit bekannt.
Zuletzt hatte der Währungsfonds in den Jahren 1999 und 2000 Gold zur Finanzierung seiner Aufgaben verkauft.
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