Der Traum von einer EM-Medaille
Deutsche Volleyballerinnen wollen in Polen an bessere Zeiten anknüpfen
Folgt man den Hoffnungen der deutschen Volleyballfans, so müsste die Frauenauswahl bei der am Freitag beginnenden EM in Polen zumindest ins Halbfinale kommen. Das trauen ihr nach einer Umfrage 65 Prozent zu. 31 Prozent denken aber, dass es nur zu einem Platz zwischen den Rängen fünf und acht reicht. Das entspräche dem Ergebnis der EM vor zwei Jahren, als man Sechster geworden war.
Doch die Mannschaft des aus Italien stammenden Bundestrainers Giovanni Guidetti hofft, dass sie wieder an bessere Zeiten anknüpfen kann, als man 2003 in Ankara Bronze holte. Das war in den letzten zwei Jahrzehnten neben Rang drei von 1991 die beste EM-Ausbeute. Dass die DDR-Auswahl schon zweimal Europameister (1987, 1983) und zweimal Vizeeuropameister (1989, 1985) war, liegt so weit weg, dass man heute davon nicht mal zu träumen wagt.
Bei der wieder mit 16 Teams ausgetragenen EM in Polen trifft die deutsche Auswahl in der Gruppe B auf Titelverteidiger Italien, auf Frankreich (zuletzt EM-8.) und die Türkei (EM-10.). Es sieht also ganz so aus, als könnte sie sich für die Zwischenrunde der drei besten jeder Gruppe qualifizieren.
Nimmt man ihren letzten Auftritt beim Test am vergangenen Wochenende in Riesa gegen Weltmeister Russland (3:1 und 2:3) zum Maßstab, so ist das DVV-Team – immerhin Weltligadritter – durchaus auf gutem Weg. »Beide Spiele haben das Selbstvertrauen gestärkt«, meinte Guidetti, hielt sich aber mit Prognosen zurück.
Er wartete dafür mit zwei guten Nachrichten auf: Im 14-köpfigen Aufgebot stehen definitiv Corinna Ssuschke und Kerstin Tzscherlich. Beiden Leistungsträgerinnen drohte der EM-Verzicht. Die 26-jährige Mittelblockerin Ssuschke vom tschechischen Klub Prostejov hatte sich im Trainingslager in Kienbaum am rechten Sprunggelenk verletzt und soll bis Freitag wieder fit sein. Die Dresdnerin Tzscherlich war nach auskuriertem Infekt gegen Russland schon wieder zu Kurzeinsätzen gekommen und dürfte beim EM-Auftakt dabeisein.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.