»Tanzolymp«

Defilee der Talente

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Februar ist in Deutschlands Metropole Monat der Berlinale und des »Tanzolymp«. Bereits im siebten Jahrgang laden Gründer und Leiter Oleksi Bessmertni sowie seine kleine Mannschaft aus Enthusiasten Kinder und Jugendliche aus aller Welt zum Internationalen Tanzfestival Berlin, das nach wie vor als reine Privatinitiative funktioniert, ohne Zuschuss aus öffentlicher Hand. Es ist dem Verantwortungsbewusstsein vieler Sponsoren, von der Porzellanmanufaktur bis zur Immobilienfirma, zu danken, dass der Tanzolymp auch 2010 wieder stattfinden kann.

Dass ihn diesmal das Staatsballett unter seine Fittiche genommen hat, kündet vom Engagement in Deutschlands größter Compagnie für die neue Tänzergeneration. In Intendant Vladimir Malakhov hat das Festival einen prominenten, die jungen Teilnehmer anspornenden Schirmherrn. Gut 500 Starter aus 29 Ländern sind angereist, zum ersten Mal auch aus Paraguay, Venezuela und Malaysia. Fast alle Kontinente sind vertreten, stark Europa bis hin nach Kasachstan, Belarus und der Ukraine, mit China, Indien, Japan, Korea und Taiwan ebenso Asien, dann mit Brasilien, Mexiko und den USA beide Amerika.

Unter dem Vorsitz von Vladimir Vasiliev vereint die Jury erfahrene Tanzpädagogen aus renommierten Schulen, so Larissa Dobrozhan aus Berlin, Marianne Kruuse aus Hamburg, Caroline Llorca aus München, Carmen Roche aus Madrid, Steffi Scherzer aus Zürich. Stuttgart ist mit Tadeusz Matacz, Mannheim mit Vladimir Klos vertreten; aus Japan kommt Tamiyo Kusakari, aus Korea Kim Geung Soo.

Preisträger tanzen nun in namhaften Gruppen

In vier Altersgruppen stellen sich die Teilnehmer den Juroren: 8-12, 13-15, 16-18 und 19-21 Jahre. Den Gewinnern jeder Gruppe winken Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, häufig mehrfach vergeben, wenn Leistungen ähnlich ausfallen. Denn eher Mut zum Weitertanzen will das Festival machen, als Enttäuschungen zu bereiten. Nicht nur als Solisten dürfen die Teilnehmer starten, sondern auch als Duo oder Gruppe, und dies in den Kategorien Klassischer oder Neoklassischer Tanz, Moderner oder Zeitgenössischer Tanz, Folklore, Pop- und Jazztanz.

Dass viele Preisträger heute in namhaften Compagnien weltweit tanzen, belegt den Stellenwert des Tanzolymp. Zugelassen sind Studenten aus professionellen wie privaten Schulen. Dass sie in getrennten Gruppen starten, dient dem fairen Vergleich, denn wer täglich trainiert, lernt rascher als der Privatschüler.

Unter den Kandidaten, die im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur die Vorrunden zu bestehen haben und mit etwas Glück an der Gala in der Universität der Künste teilnehmen, sind auch Studenten der Staatlichen Ballettschule Berlin. Zum zweiten Mal schon startet Lisa Breuker beim Tanzolymp, gewann 2008 Bronze. Es sei eine Ehre, ausgewählt worden zu sein, sagt bescheiden das Mädchen aus Münster, das in der 11. Klasse lernt und in zwei Jahren mit dem Bachelor-Grad abschließen wird. Später in einer guten klassischen Compagnie zu tanzen ist ihr Traum. Zeigt Lisa zwei Variationen aus den selten gespielten Balletten »Satanilla« und »Paquita«, ist Julian Trapp aus Karlsruhe mehr dem modernen Tanz zugetan und hat in zwei Schulinszenierungen nach Shakespeare Charakterparts gestaltet. Gemeinsam mit Partnerin Laura Leidl, tritt er in zwei eigens kreierten modernen Duetten an.

20.2., 19 Uhr, Universität der Künste, www.tanzolymp.com

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