Anklam (epd/ND). Ohne Gegenproteste soll am Sonnabend ein Aufmarsch der rechtsextremen NPD im vorpommerschen Anklam bleiben. Wie die »antifa unlimited« in einer Presseerklärung vom Freitag mitteilte, werde die ursprünglich geplante »antifaschistische Gegendemonstration« am gleichen Tag in Anklam nicht stattfinden.
Nachdem das Greifswalder Verwaltungsgericht am Donnerstag das Verbot für die NPD-Demonstration aufgehoben hatte, sei auch das zuvor ausgesprochene Verbot einer Gegendemonstration vom Landkreis Ostvorpommern wieder aufgehoben worden, sagte Landkreissprecher Christoph Krohn. So werde am Wochenende in Anklam lediglich die NPD demonstrieren.
Wie die Pressesprecherin der »antifa unlimited», Petra Seyer, erklärte, bedürfe es rechtlicher Klarheit und daran gebundene Planungssicherheit, um eine Demonstration dieser Art mit der gebotenen Sorgfalt vorzubereiten. Die Organisatoren seien von der Kreisverwaltung durch eine wochenlange Hinhaltetaktik jedoch absichtlich im Unklaren gelassen worden. Außerdem sei versucht worden, die Gegendemonstration in Randgebiete abzudrängen.
Dazu erklärte Krohn, er sehe darin einen pauschalen Vorwurf, »den ich so nicht gelten lassen möchte«. Seit Donnerstag hängen als Zeichen des Protestes gegen die NPD-Demo in Anklam Plakate mit der Aufschrift »Kein Ort für Neonazis«. Die Plakate seien eine Aktion des Anklamer Bürgermeisters Michael Galander (parteilos), hieß es in der Stadtverwaltung. Die Stadt habe sich für einen »stummen Protest« entschieden.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/176467.verzicht-auf-gegendemo.html