Moskau (AFP/ND). Zwei Jahre nach dem Krieg mit Georgien um Abchasien hat Russland in der abtrünnigen georgischen Region Flugabwehrraketen stationiert. Auch in der ebenfalls von Georgien abtrünnigen Region Südossetien seien Flugabwehrkapazitäten aufgebaut worden, erklärte der Oberbefehlshaber der russischen Luftwaffe, Alexander Selin, am Mittwoch. Bei den in Abchasien stationierten Geschossen handele es sich um Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300, teilte Selin mit. »Ziel der Flugabwehr ist es nicht nur, die Regionen Abchasien und Südossetien zu schützen, sondern auch, jede Maschine zu zerstören, die den Luftraum verletzt – was auch immer ihre Mission sei«, sagte der Luftwaffenchef.
Am Sonntag hatte der russische Präsident Dmitri Medwedjew Abchasien einen Besuch abgestattet. Anlass war der zweite Jahrestag des Kriegsbeginns. Um die pro-russischen Regionen wieder unter Kontrolle zu bringen, hatten georgische Truppen in der Nacht zum 8. August 2008 eine Offensive in Südossetien gestartet. Daraufhin marschierte die russische Armee in Georgien ein. Nach fünftägigen Gefechten stimmten beide Seiten einem von der EU vermittelten Waffenstillstand zu.
Russland erkannte beide Regionen kurz nach dem Ende des Krieges als unabhängige Staaten an. Nur drei weitere Länder folgten seinem Beispiel.
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