Bereits an ihrem ersten Wettkampftag haben die Olympischen Jugendspiele in Singapur einen sportpolitischen Eklat verursacht. Beim Taekwondo-Turnier verzichtete der Iraner Mohammed Soleimani am Sonntag auf den Finalkampf um Gold gegen den Israeli Gili Haimovitz und erschien dann auch nicht zur Siegerehrung. »Er erhielt dennoch Silber und wurde auch nicht disqualifiziert, weil er dann ein ärztliches Attest über eine Verletzung vom Halbfinale präsentierte«, erklärte Helmut Digel, offizieller Beobachter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Digel: »So schnell erreichen die politische Probleme, die den Erwachsenensport tangieren, auch die Jugendspiele.«
Irans Teamführung begründete Soleimanis Rückzug mit einer Verletzung und dem Transport ihres Athleten in ein Krankenhaus. Das israelische IOC-Mitglied Alex Gilady, der auch die Medaillen verteilte, ist hingegen überzeugt, dass die Verletzung ein taktisches Manöver der Iraner war, um nicht gegen die olympischen Regeln verstoßen zu müssen und einen Eklat zu vermeiden. »Auch wenn er verletzt sein sollte, hat er Silber gewonnen, hätte auf dem Siegerpodium stehen, die israelische Hymne hören und die iranische Fahne unter der israelischen sehen müssen«, so Gilady. »Sie haben ihn deshalb in einen Krankenwagen gesteckt, um so keine Krise zu schaffen und mögliche Maßnahmen zu vermeiden. Es soll aussehen, als wäre alles okay.« Der iranische Funktionär Mohammed Malekabadi versicherte dagegen, dass Soleimani wirklich verletzt sei. »Er ist bereits mit einer Verletzung nach Singapur gekommen.« SID/dpa/ND
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