Der Skandalroman hatte zu Jahresbeginn für Aufsehen gesorgt, am Sonntagabend ist »Axolotl Roadkill« in Hamburg uraufgeführt worden. Im Theater Thalia in der Gaußstraße wurde die Inszenierung von Bastian Kraft gefeiert. Der Regisseur bleibt in seinem Stück nah an den Originaltexten der damals 17-jährigen Autorin Helene Hegemann, die in ihrem Debütroman von einer Welt voller Sex, Drogenrausch und Zynismus schrieb. Wie in der Romanvorlage stehen in der Bühnenversion Realität und Fiktion gleichberechtigt nebeneinander. Die Rolle der Hauptperson Mifti, die nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Vater und den »wohlstandsverwahrlosten« Geschwistern in Berlin lebt, wird von allen fünf Schauspielern auf der Bühne übernommen. Sie stellen im Wechsel aber auch andere Akteure aus Miftis Umfeld dar. Mifti ist intelligent, nimmt Drogen und verweigert die Schule. »In unserer Inszenierung geht es nicht um eine Abbildung oder um das Nachspielen dieser beschriebenen Welt«, sagt Kraft. »Die Radikalität, die wir suchen, besteht darin, entgegen der Konventionen zu denken«, sagt der 30-jährige Regisseur.
Am Rande aufgegriffen wird auch der Plagiatsskandal. Hegemann hatte für den Roman Passagen aus dem Blogger-Roman »Strobo« mehr oder weniger wörtlich übernommen. dpa
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/184711.hegemann-auf-der-buehne.html