Frankfurt/Main (dpa/ND). Angesichts der Schuldenkrise lässt die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euroraum auf seinem Rekordtief von 1,0 Prozent. Dies entschied der EZB-Rat bei seiner ersten Sitzung 2011 am Donnerstag in Frankfurt am Main.
Der wichtigste Zins zur Versorgung der Banken im Euroraum mit EZB-Geld verharrt seit Mai 2009 auf diesem Niveau. Volkswirte rechnen frühestens Ende 2011 mit einer Zinsänderung, obgleich die Inflation im Eurogebiet im Dezember 2010 über die wichtige Marke von 2,0 Prozent auf 2,2 Prozent geklettert war. Die EZB sieht mittelfristig stabile Preise nur bei Werten von knapp unter 2,0 Prozent.
Höhere Zinsen würden Kredite verteuern und könnten Gift für die Erholung der Konjunktur sein. Das würde vor allem Bemühungen von Schuldenstaaten wie Irland, Griechenland oder Portugal zusätzlich erschweren, deren Wirtschaftsentwicklung durch öffentliche Sparmaßnahmen bereits schwer belastet wird.
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