Dancik Sergejewitsch Baldajew hat 58 Verwandte durch den stalinistischen Terror verloren. Auch sein Vater saß im Gulag. Dennoch ist die Lebensgeschichte des Burjat-Mongolen keine Opferbiografie, denn D. S. Baldajew selbst wurde später zum Mitarbeiter des sowjetischen Sicherheitsapparates. Als scheinbar zustimmender Zuschauer kam er damals ganz nah an die Folterszenen heran, um sie zu zeichnen. So wurde er zum Chronisten des bestialischen Staatsterrors und sadistischer Menschenverachtung. In »Zeichner des Gulag« porträtierten Hans Peter Böffgen und Andrzeij Klamt 1992 einen Mann aus der Grauzone zwischen Täter und Opfer.
Zum Weiterschauen: www.onlinefilm.org/-/film/6598[1]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/191823.dokfilm-chronist-des-terrors.html