Archäologen haben im oberfränkischen Landkreis Bamberg nach eigenen Angaben erstmals in Deutschland steinzeitliche Höhlenkunst entdeckt. Die zwischen 10 000 und 12 000 Jahre alten Wandverzierungen zeigten zahlreiche Geschlechtsorgane und wurden in einer Grotte gefunden. Es handele sich um die älteste Höhlenkunst in Zentraleuropa, sagte Beate Zarges vom Bayerischen Denkmalpflege-Landesamt der Nachrichtenagentur dpa.
Die fünf Meter lange Höhle wurde bereits 1991 entdeckt, aber erst jetzt wurde die Bedeutung der Zeichnungen bestätigt. Nach einem Bericht der Zeitung »Die Zeit« sind um die Kalkablagerungen an den Wänden der Grotte auffällige Gravuren geritzt worden. Sie zeigten zahlreiche Geschlechtsorgane. Vermutlich handele es sich bei dem Raum um einen Ort, an dem Fruchtbarkeitszeremonien gefeiert wurden.
Der Raum sei gefüllt mit natürlich entstandenen Kalkablagerungen, die an Brüste oder Penisse erinnern, schreibt die »Zeit«. Offenbar ließen sich die frühen Besucher dadurch zu ihren Gravuren inspirieren. Womöglich sahen die Menschen in der Höhle einen Ort der Lust und feierten inmitten der anatomischen Auffälligkeiten Fruchtbarkeitsfeste, sagte der Geologe und Archäologe Bernhard Häck in der Zeitung. dpa
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/202631.lustgrotte.html