Die vorzeitige Abreise von Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler aus dem Trainingslager Jeju hat vor dem Auftakt der Leichtathletik-WM in Daegu die Stimmung im deutschen Team getrübt. »Das ist keine Boykottsituation. Aber ihre Verärgerung über die Trainingsbedingungen verstehe ich«, sagte Thomas Kurschilgen, Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Die Frankfurterin, größte Goldhoffnung im 72-köpfigen deutschen Team, hatte ihrem Frust auf ihrer Internetseite Luft gemacht. Dort kündigte Heidler (Foto: dpa/Jensen) wegen eines nicht nutzbaren Kraftraumes und eines unebenen Hammerwurfringes an, dass sie schon heute, vier Tage früher als geplant, zum WM-Schauplatz Daegu (27. August bis 4. September) reise.
Zuvor hatte bereits Stabhochspringer Malte Mohr den zu langen Aufenthalt auf Jeju und große Langeweile auf der Insel angeprangert, Kurschilgen konterte: »Das Trainingslager ist eine Notwendigkeit. Wenn die Sportler unmittelbar anreisen, befinden sie sich genau zum Hauptwettkampf im Jetlag. Auch für die Klimaumstellung ist es genau der richtige Ort.«
Derweil hat Sprinter Asafa Powell seinen 100-Meter-Start bei der WM wegen Leistenproblemen abgesagt. Der 28-jährige Jamaikaner führt mit 9,78 Sekunden die Weltjahresbestenliste an und galt als größter Widersacher seines Landsmannes Usain Bolt. SID/ND
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