nd-aktuell.de / 11.10.2011 / Brandenburg / Seite 11

Neuer Versuch von Pro Reli

(dpa/nd). Die Initiative Pro Reli strebt mit Blick auf die geplante rot-schwarze Koalition in Berlin doch noch ein Wahlpflichtfach Ethik/ Religion an. Es müsse eine einvernehmliche Lösung zum Thema Religionsunterricht geben, erklärte deren Vorsitzender Christoph Lehmann am Montag. Denkbar wäre ein Modell nach dem Vorbild des Landes Brandenburg, wo Religionsschüler an dem Fach Lebenskunde/Ethik/Religion (LER) nicht teilnehmen müssen, oder aber die Einführung eines Wahlpflichtbereiches Ethik/Religion mit verpflichtenden gemeinsamen Unterrichtsmodulen in den Klassen 7-10.

»Der Volksentscheid vor zwei Jahren hat gezeigt, dass die Bevölkerung bei der Gestaltung der religiösen und ethischen Bildung in Berlin tief gespalten ist«, so Lehmann. »Die Bildung einer großen Koalition wäre der richtige Zeitpunkt, in dieser Frage einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu finden, der allen Vorstellungen weitgehend entgegenkommt.«

Die Initiative Pro Reli war im April 2009 mit ihrem Volksentscheid gescheitert. Sie wollte so erzwingen, dass Religion auch an Berliner Schulen ein reguläres Unterrichtsfach wird. Stattdessen stimmte eine knappe Mehrheit der teilnehmenden Berliner dafür, dass das 2007 eingeführte Fach Ethik von der 7. Klasse an alleiniges Pflichtfach bleibt. Dafür hatte sich auch der rot-rote Senat stark gemacht.

Pro Reli war dagegen von der CDU und der FDP unterstützt worden. Mit der Organisation der Medienkampagne war der ehemalige Landesgeschäftsführer und Sprecher der Berliner CDU Matthias Wambach betraut. Er zeichnete auch für die Medienkampagne für den Erhalt des Flughafen Berlin-Tempelhof verantwortlich.